Abschied in Frieden: Hilfe für Angehörige und das Umfeld
Wenn ein Mensch schwer erkrankt oder gar stirbt, stehen auch Angehörige vor großen Fragen: Mache ich das alles richtig so? Darf ich meine schlimmsten Befürchtungen aussprechen? Reicht meine Hilfe aus? Wie schaffen wir das als Familie? Werde ich vielleicht selbst krank? Oder auch: Bin ich eine schlechte Tochter, wenn ich meine kranken Eltern nicht zu Hause pflegen kann oder gar möchte? Wie soll es weitergehen, wenn der geliebte Mensch stirbt?
Das große Schweigen: Sprachlosigkeit überwinden
Jetzt wäre die Zeit für offene Gespräche. Doch oft herrscht Sprachlosigkeit. Man verfällt stattdessen in Starre oder Aktionismus. Das wird vor allem dann zum Problem, wenn man unvorbereitet plötzlich weitreichende Entscheidungen treffen muss: Wollen wir die vorgeschlagene Behandlung oder nicht? Traue ich es mir zu, den Sterbenden in den letzten Stunden begleiten? Welche Möglichkeiten haben wir und wer unterstützt uns? Ich war mehrfach in solchen Situationen und weiß, dass man als Angehörige oft wie betäubt oder ferngesteuert handelt. Deshalb weiß ich auch, wie wertvoll ein Begleiter sein kann, der allen Beteiligten hilft, selbstbestimmte und für Sie stimmige Entscheidungen zu treffen.
Ich nehme Sie ernst und höre Ihnen zu
Während der manchmal sehr langen Abschiedsphase befinden sich die Begleitenden zudem oft schon in einer vorgezogenen Trauer, die sie sich weder selbst zugestehen, die ihnen aber auch vom persönlichen Umfeld nicht zugestanden wird. Ich gebe Ihrem Kummer und den Sorgen, die Sie im Alltag vielleicht mit sich tragen, den notwendigen Raum. Gemeinsam arbeiten wir daran, dass Sie auch weiterhin handlungsfähig bleiben können. Bei Bedarf suchen wir gemeinsam nach Möglichkeiten, um Ihr persönliches Unterstützungsnetzwerk zu aktivieren.